Perspektive? Nur gemeinsam!
Der demografische Wandel hat als Querschnittsthema enge Berührungspunkte zu einer Vielzahl der Lebensbereiche, insbesondere auch zum Sport. Zunehmend konstatieren Vereinsfunktionäre den Wegfall bzw. die fehlende Neugewinnung von ehrenamtlich Engagierten. Viele Aufgaben bündeln sich auf weniger werdenden Schultern.
Der organisierte Vereinssport kann mit Blick auf das Ehrenamt den Wandel jedoch als Chance wahrnehmen. Grundvoraussetzung dafür ist die Erkenntnis, dass die Handlungsfähigkeit des Vereins perspektivisch in Frage gestellt wird und bei einem „weiter so“ das Vereinsleben über kurz oder lang zum Erliegen kommt. Das betrifft nicht die Mehrheit der Sportvereine, jedoch erhält der Kreissportbund zunehmend mehr Anfragen zu diesen Themen.
Instrument für Entwicklung und zukunftsfähige Strukturen: Vereinscheck
Ausgangspunkt ist der Vereinscheck, den Sportvereine anhand von sieben Themenbereich mit ihrem Vorstand (gern auch weitere Vereinsakteure) ausfüllen. Daraus ableitend erkennt man mögliche Stärken und anstehende Herausforderungen in der Vereinsarbeit.
Zu den sieben Themenbereichen gehören 1. Vereinsentwicklung/ Ehrenamt, 2. Vereinsrecht, 3. Organisation/ Sportinfrastruktur, 4. Vereinsfinanzen, 5. Kommunikation/ Vereinsleben/ Öffentlichkeitsarbeit, 6. Nachwuchs-/ Jugendarbeit, 7. Kooperationen/ Zusammenarbeit.
Der Vereinscheck ist ein Einstiegsinstrument der Vereinsberatung, um einen ersten allgemeinen Überblick zum eigenen Verein zu bekommen (Situationsanalyse). Anhand der sieben Themenbereiche können Einschätzungen abgeglichen und wichtige Themen erkannt werden. Mit Hilfe der Vereinsberater können daraus dann gemeinsame Zielstellungen und Perspektiven für den Verein entwickelt werden. Der Kreissportbund möchte dabei unterstützen, praxisorientierte und passgenaue Lösungen zu erarbeiten, um die Vereinsarbeit zu optimieren.
Fehlendes Ehrenamt/ fehlende Vereinsperspektive – wie weiter?
Vereinsvorstände, die mit Blick auf an-stehende Vorstandswahlen keine Nachfolge finden, Vereine die nur noch dank der Personalunionen (bspw. Übungsleiter = Abteilungsleiter = Vereinsvorstand) ihre Arbeit ableisten können, sind Beispiele in welcher Lage sich aktuell
einige Sportvereine befinden. Der Kreissportbund möchte genau diese Vereine aufrufen und ermuntern, mit den Vereinsberatern des Dachverbandes in Kontakt zu treten, um gemeinsam mögliche Lösungswege zu erörtern. Zunehmend erhaltet der Verband Anfragen von Sportvereinen, wie Kooperationen mi anderen Vereinen gelingen können oder wie Vereinsfusionen und –verschmelzungen funktionieren. In den letzten Jahren zeigen Sportvereine aus dem Landkreis Bautzen beispielhaft, wie dies gelingen kann. Das Ziel aller Beteiligten dabei: Die vielfältige Vereinsarbeit bei aktuell mehr als 70 Sportarten und über 45.000 Sporttreibenden beibehalten und weiter zukunftsfähige Sportstrukturen aufbauen.