Zum 18. Mal quakende Frösche?
Er ist wohl einer der idyllischsten Läufe im Landkreis Bautzen. Und wer von den 220 Teilnehmern am Ende besonders aufmerksam hinhörte, bemerkte sicher auch das Quaken der Frösche. Bereits zum 18. Mal konnten die Organisatoren des SV Biehla-Cunnersdorf nun ihren Froschlauf durch die herrliche Teichlandschaft durchführen.
Ende Mai fasste man sich ein Herz und entschloss sich die Veranstaltung reell durchzuführen, wohl wissend, dass dies nur in einem eingeschränkten und entzerrten Rahmen erfolgen kann. Zur gleichen Zeit im letzten Jahr war man noch Vorreiter, was die die Durchführung eines damals noch virtuellen Laufs anging. In Abstimmung mit dem Landratsamt Bautzen und mit Unterstützung mit dem Sportbund Bautzen wurde das „reelle“ Konzept besprochen, abgestimmt und letztlich auch für umsetzbar erklärt.
Dieses sah vor, dass der Lauf anders als sonst auf das ganze Wochenende vom 25. bis 27. Juni verteilt wurde, um so möglichst vielen Läufern und Walkern die Möglichkeit eines Starts zu gewähren. Anhand eines Terminticketsytems konnten die Läufer ihre Startzeit buchen. Dies führte dazu, dass man neben dem abendlichen Flair der Teichlandschaft erstmals auch Startzeiten früh morgens ab 6 Uhr anbieten konnte.
Eine positive Bilanz zogen die Veranstalter, sodass sich die Entscheidung zur Durchführung auf alle Fälle gelohnt hat. Von vielen Läufern wurde dies uns auch direkt vor Ort durch ein persönliches Feedback gespiegelt. Es überwog bei Ihnen die Freude, endlich wieder einmal mit anderen Läufern auf die Strecke gehen zu können und mit einem Lächeln das Ziel zu erreichen und in diesem auch empfangen zu werden. Ebenso die frühen Startzeiten wurden als Highlight von Teilnehmern beschrieben. Man berichtete von Rehen, die frühmorgens die Strecke überquerten und von morgendlichem Tau über den Teichen. Auch über die Reklamation einiger Läufer, dass man gar keine Frösche hätte quaken hören, wurde am Ende miteinander gescherzt.
Dieses Jahr stand der Froschlauf aber auch unter einem besonderen Stern.
Passend zur Aktion #sportvereint lag der Fokus auf einem Sportfreund, den das
Leben auf eine besondere Probe gestellt hatte: Enrico Wenzel hat eine schwere Leidenszeit hinter sich. 2004 prallte er beim Fußballspielen mit einem anderen Spieler zusammen. Durch den unabsichtlichen Schlag auf seinen Brustkorb bildete sich ein Hämatom und die Hauptarterie riss ein. Einen weiteren Herzinfarkt erlitt er 2015. Zwei Jahre später kam es zu einem folgenschweren Unfall: Enrico wurde von einer 1,5 Tonnen schweren Maschine eingequetscht, die den Brustkorb und die Wirbelsäule in arge Mitleidenschaft zog. Zu allem Übel kam schließlich noch eine Hirnblutung als Spätfolge dessen hinzu. Dennoch hat Enrico Wenzel nicht aufgegeben und sich täglich neu motiviert. Im Mai machte er sich auf eine spezielle Radtour durch ganz Deutschland auf und traf Menschen mit gleichen Schicksalen um Spenden zu sammeln. Der Spendentopf wurde schließlich beim Froschlauf weiter gefüllt, sodass mittlerweile 1.600 € (zum Redaktionsschluss) zusammenkamen. Von dem Geld soll ein spezielles E-Bike für Enrico Wenzel gekauft werden, damit er wieder seine Mobilität erlangt. Auch diese Geschichte zeigt, wie die Sportfamilie
zusammenhält!
Infos zur Spendenaktion unter:
https://www.sv-biehla-cunnersdorf.de/verein.html
Der SportKurier berichtet online über den Ausgang der Spendenaktion und wünscht Enrico Wenzel alles Gute!
Bild: SV Biehla Cunnersdorf