Ganz und gar nicht abgehoben

Jenny, Ende September bist du in Oberwiesenthal vom Sächsischen Skiverband im Rahmen der Sportlerehrung ausgezeichnet und mit dem Nachwuchsförderpreis geehrt worden. Herzliche Gratulation dazu! Was stellt die Junioren Weltmeisterin in der Nordischen Kombination mit dem Preisgeld von 1.000 € an?

Ja ich habe den Preis der Skisport Stiftung Sachsen erhalten. Das Geld wird natürlich für Ausrüstung z.B. Sprungski oder andere Sachen genutzt.

Deine bisherige Erfolgsvita liest sich beeindruckend: Team-Silber 2019 bei der Junioren-WM in Lahiti, Weltmeisterin, aber auch 2017 Eliteschülerin des Jahres. Dieses Jahr folgten dann auch zahlreiche Ehrungen, darunter ebenfalls die Ehrennadel des Kreissportbundes. Du bist am Anfang deiner Karriere. Wie gehst du damit um?

Ja, das stimmt. Ich versuche mich immer auf mich zu konzentrieren und mich nicht unter Druck zu setzen. Ich habe einfach Spaß an meiner Sportart und versuche natürlich immer meine beste Leistung zu zeigen.

Uwe Schuricht, dein Trainer am Olympiastützpunkt in Klingenthal, beurteilt dich als sehr ehrgeizig. Du bist in der Lage, das Maximale abzurufen. Worauf kommt es in deiner Sportart besonders an?

Ganz wichtig ist es natürlich die Nerven zu behalten, vor allem beim Skispringen. Außerdem muss man den perfekten Ausgleich zwischen Schnellkraft und Ausdauer finden und das ist nicht ganz so einfach.

Wie trainiert eine Nordische Kombiniererin eigentlich im Sommer?

In der Vorbereitung fahren wir sehr viel Rad und machen viele Ausdauereinheiten. Statt Langlaufen trainieren wir auf Rollern und Springen nicht auf Schnee, sondern auf Matten.

Du kommst aus Cunewalde und bist beim Skiclub Sohland beheimatet. Fiel es dir schwer, die Heimat zu verlassen und welche Erinnerungen verbindest du mit deiner Entwicklung dort?

Es war auf jeden Fall nicht einfach von daheim wegzugehen. Aber ich konnte mich zum Glück schnell umgewöhnen und in Klingenthal einleben. Ich habe ganz viele tolle Erinnerungen an meine Heimat und meinen Verein. Besonders auch meine Trainer Sven Hohlfeld und Hans Steinbrich waren Wegbegleiter. Ohne Sie und viele andere auch wäre ich auf jeden Fall nicht dort wo ich jetzt bin.

Welchen Hobbies gehst du denn nach, wenn du mal nicht die Skier trägst?

Viel Zeit bleibt leider neben dem Sport nicht, aber ich genieße es sehr einfach Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.

Im Februar und März des kommenden Jahres steht in Oberstdorf die Nordische Ski-WM an. Ein fester Termin in deinem Kalender, derzeit mit wagen Aussichten aufgrund der Corona-Pandemie. Wie kann man sich darauf fokussieren, obgleich es unsicher ist, dass die WM tatsächlich stattfindet?

Wir trainieren eigentlich nicht anders und gehen auch davon aus, dass die WM stattfinden kann und machen uns keine Gedanken über eine Absage. Ich versuche mich weiter auf mein Training zu konzentrieren, um dann zu dem großen Höhepunkt dieser Saison fit zu sein.

Zum Abschluss noch ein großer Blick in die Zukunft: Dein Abitur steht bevor und die Olympischen Winterspiele 2026 sind dein selbst erklärtes Ziel. Bis dahin musst du noch italienisch lernen (Winter-Olympia findet 2026 in Italien statt) und eine gute Kombination aus deinem Sport und einem Beruf wählen. Hast du da schon Pläne?

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, was ich nach meinem Abitur machen will. Ich möchte auf jeden Fall studieren, doch man muss erstmal schauen, wie sich meine sportliche Laufbahn entwickelt und wie es in den nächsten Jahren ausschaut.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute auf deinem weiteren Weg!

Fotos: Jan Simon Schäfer

Nachwuchshoffnung aus der Oberlausitz

Jenny Nowak, 18, vom SC Sohland, trainiert im Bundesstützpunkt Klingenthal und ist seit der Saison 18/19 Nachwuchs-Kader 1 des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). Die Schülerin aus Cunewalde konnte bereits einige tolle Erfolge feiern. Die Junioren-Weltmeisterschaft in der Nordischen Kombination war das letzte Highlight. Im Sommer erhielt Nowak zudem die Ehrenmedaille des Kreissportbundes Bautzen in Gold.